DERENGEL DER GÜTE IN STUTTHOF
Dr.Stefan Mirau, Pfadfinder, Arzt, polnischer Aktivist
aus Danzig
Heute gedenken wir des Medizindoktors Stefans Mirau,
der die polnische Pfadfingergruppe in der Freien Stadt Danzig mitbegründet hat.
Dr. S. Mirau hat sich als Pfadfinder, Arzt, sozialer Aktivist und KZ Stutthof
Häftling zweifelsohne in die Geschichte von Danzig eingeschrieben.
Er kam er zur Welt als Sohn von Jan und Helena
Kręccy am 2. August 1901 in Różane bei Pruszcz. Die Grundschulausbildung
schloss er an einerdeutschen Schule in Kościerzyn an. Die Ausbildung setzte er
an dem deutschenStaatlichen Gymnasium in Danzig fort. In dieser Schule gründete
er im Jahre 1917 einen Geheimbund unter dem Namen „Towarzystwo Filaretów“. Er
war auch Mitbegründereiner geheimen Pfadfindergruppe, die er zusammen mit A.
Liczmański in den Wäldern in Oliwa schulte. Dank ihm entstand am 8. August 1920
die erste in Danzig männliche Zygmunt-August-Pfadfindergruppe. Mirau wurde zu
ihrer ersten Leiter.Ein paar Monaten später half er bei der Gründung der ersten
weiblichen Emilia-Plater-Pfadfindergruppe. Diese wurde von Zofia Cezarówna
betreut.
Berufliche undsoziale Tätigkeit in der Freien Stadt
Danzig
Nachdem Abiturabschluss im Jahre 1921 begann er
Medizinstudium in München. Das Studium schloss er an der Humboldt Universität
in Berlin im Jahre 1926 ab. 1926-192 8arbeitete er in Berlin und gleichzeitig
bereitete er seine Dissertation„Bluttransfusionstechnik“ vor. Diese verteidigte
er am 16. Februar 1928. Sein wissenschaftlicher Betreuer war
Medizindoktor und Chirurg Alfred Grotjahn, der Dekan der medizinischen
Fakultät. Als Internist und Kardiologe übernahm er die Funktion des
Chefarztesvon der Inneren Abteilung zunächst inSt. Hedwig Krankenhaus,
dann in St. Josef Krankenhaus in Berlin. Dortspezialisierte er sich im Bereich
der inneren Medizin, der Neurologie und der Kardiologie. Obwohl er ein
interessantes und gutbezahltes Arbeitsangebot in Berlin bekam, kam er im Jahre
1932 nach Danzig zurück. 1933 erlaubte ihm Danziger Ärztekammer als Spezialist
für innere Krankheiten zu arbeiten. Zusätzlich erfüllte er eine soziale
Funktion des Leiters von der Familienberatungsstellebei dem Roten Kreuz in
Polen. Er hielt Vorträge über medizinische Themen, umdiesen wissenschaftlichen
Bereich den Polen näher zu bringen. Er behandelteumsonst polnische Eisenbahner,
Postangestellten, Pfadfinder und Schützlinge des Polnischen Roten Kreuzes. Er
betätigte sich aktiv in polnischen Organisationenin Danzig: Polnische Gemeinde
(Gmina Polska), Gesellschaft „Einheit“, Gesellschaft der Freunde von
Wissenschaft und Kunst, Bildunsorganisation „Macierz Szkolna“. Er pflegte
Kontakte mit Familien Kręccy, Liczmańscy, Filarscy, Kopczyńscy und Tejkowscy,
die in Danzig polnische Kultur pflegten. Seit demJahr 1936 engagierte er sich
erneut in die Tätigkeit der DanzigerPfadfinder. Er wurde zum Mitglied
desDanziger Vorstands des Polnischen Pfadfinderverbandes (ZHP). Er wurde auch
zum Leiter der ärztlichen Abteilung bei dem Hauptsitz der Pfadfinder in Danzig.
Fürdiese soziale Tätigkeit wurde er im Jahr 1938 mit dem silbernen
Verdienstkreuz der Republik Polen ausgezeichnet.
Krieg
Am 1. September 1939 verbot ihm die
nationalsozialistische Obrigkeit seinen Beruf auszuüben. Kurz danach wurde er
inhaftiert. Danziger Gestapo nahm ihn am 10. September 1939 fest. Zusammen mit
anderen polnischen Aktivisten wurde er in Victoria Schule gebracht.
Anschließend wurdeer ins Lager für zivile Häftlinge in Nowy Port geschickt. Die
Mutter von Mirau bat Dr. A Grotjahn, den wissenschaftlichen Betreuer von Dr.
Mirau, Dr. Wolf ausSiedlce und andere deutsche Ärzte um Hilfe. Infolge ihrer
Anstrengungen wurde Dr. Mirau freigelassen. Max Pauly, der für Danziger
Häftlinge zuständige Kommandant, gab ihm ein Empfehlungsschreiben bezüglich der
Arbeit in Danzig.Eine Woche danach wurde Dr. Mirau wegen der Intervention der
Danziger Ärztekammer bei Gestapo erneut inhaftiert. Bis Februar 1940 blieb er
im Lager in Nowy Port, wo er sich um kranke Mithäftlinge kümmerte.
Ins KZ Stutthoftransportiert
InStutthof wurde er als politischer Häftling mit der
Nummer 7924 registriert. Eswurde ihm die Arbeit in dem Revier zugeteilt.
1940-1942 riskierte er sein Leben, indem er kranke Mithäftlinge
behandelte. Dank seiner Tätigkeit wurden viele menschliche Leben gerettet.
Wegenseiner Einstellung wurde er von anderen Mitgefangenen allgemein
respektiert.Manche nannten ihn „Der Engel der Güte“.In einem Brief an
seine Mutter schrieb er: „Trotzaller Schwierigkeiten und des Leidens bin ich
zufrieden, weil ich die Ärmstenunterstützen kann“.
Am 24. April 1942 um 5 Uhr morgens starb er an
Fleckfieber. In seinen letzten Momenten wurde er von Dr. Julian Węgrzynowiczi,
einem anderen Häftling, begleitet. „Im Lager betrachtete man ihnals Humanist
im vollsten Sinne des Wortes, der jede Person respektierte“ – so
schrieb über ihn Dr. J. Węgrzynowicz, KZ Häftlng mit der Nummer 9230. Manhat
ihn auf einem Friedhof in Zaspa, einem Stadtteil von Danzig, begraben. Nachdem
Krieg wurde eine der Straßen in Danzig-Oliwa nach seinem Namen genannt.
Elżbieta Maria Grot
DieLeiterin der wissenschaftlichen Abteilung in
Stutthof Museum
Tłumaczenie: Maja Jabłońska
Stefan Mirau Straße in Danzig-Oliwa. Quelle:
Google.
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