sobota, 20 lutego 2016

20. Februar – Todestag von seliggesprochener Julia Rodzińska

Die seliggesprochene Dominikanerin Julia Rodzińska

Ordensschwester Julia Rodzińska ist am 16. März 1899 in Nawojowa, in der Nähe von Nowy Sącz, geboren. Ihre Taufnamen waren: Stanisława Marta Józefa. Ihr Vater war Organist von Beruf. Er arbeitete auch in einer Sparkasse und in dem Gemeindeamt. Außer Julia gab es in der Familie noch vier Kinder. Als sie 8 Jahre war, ist ihre Mutter gestorben, zwei Jahre später ihr Vater. Nachdem ihre Eltern gestorben sind, kümmerten  sich um Julia Dominikanerinnen aus dem naheliegenden Kloster, das von Ordensschwester Stanisława Lenart geführt wurde. Dort hat sie die Volksschule absolviert. Dann wurde sie auf ein Lehrerseminar in Nowy Sącz geschickt. Die Ausbildung in dieser Schule hat sie aber nicht abgeschlossen, weil sie sich am 3. August 1917 für Ordensdienst in Wielowieś entschlossen hat. Als ein neues Mitglied der Ordensgemeinschaft hat sie neue Vornamen, Maria Julia, erhalten. Seit dem 4. September 1918 setzte sie ihre Ausbildung auf dem Lehrerseminar der Heiligen Familie in Krakau fort. Dort hat sie im Mai 1919 ihr Reifezeugnis bekommen.  

Nach dem Abschluss der Ausbildung hat Schwester Julia Rodzińska sich der Erziehung der Kinder, besonders der Waisenkinder, gewidmet. Die Ordensgelübte hat sie am 5. August 1924 abgelegt. Schwester Julia Rodzińska setzte ihre Ausbildung fort, in Jahren 1925-1926 besuchte sie einen Lehrerkurs und im Alter von 27 Jahre wurde sie zur Leiterin der Staatlichen Hauptschule der Barmherzigen Muttergottes von Ostra Brama in Vilnius. Schon seit Kindheit hatte sie Gesundheitsprobleme. Sie litt an einer schweren Magenerkrankung. Aus diesem Grund unterzog sie sich im Jahre 1937 einer schweren Operation. 

Nachdem Vilnius von der Roten Armee besetzt wurde, begann sich die Lage des Dominikanerinnenordens zu verschlechtern. Im September 1940 wurden die Schwester-Lehrerinnen entlassen. Anfangs versuchten sie noch als technische Unterstützung zu arbeiten, aber schließlich, im Januar 1941, übernahmen die litauischen Behörden die Kontrolle über das Waisenhaus. Schwester Julia musste für immer den Orden in der Witebska Straße verlassen. Das war das Ende der Erziehungsarbeit, die seit 1922 von dem Dominikanerinnenorden geleitet wurde.

Die Dominikanerinnen haben Vilnius nicht verlassen. Sie wohnten, Schwester Julia auch, in der Parkowa Straße und bei dem Orden von der Heimsuchung Mariens in der Rossa Straße. In solchen Bedingungen führte Schwester Julia eine illegale Unterrichtstätigkeit. Die setzte sie unter deutscher Besatzung fort, bis sie in 1943 festgenommen wurde.  

Am 12. Juli 1943 wurde Schwester Julia von Gestapo verhaftet. Ihr wurde vorgeworfen, dass sie eine politische Tätigkeit geführt habe und dass die mit den polnischen Partisanen zusammengearbeitet habe. Sie wurde im Gefängnis von Łukiszki Bezirk in Vilnius geschlossen, wo sie ein Jahr lang in einer Einzelzelle gehalten wurde. Von dort wurde sie ins Straflager in Prawienischkien, in der Nähe von Kaunas transportiert. Nach einiger Zeit wurde sie samt mit anderen Häftlingen ins Konzentrationslager Stutthof evakuiert. Sie kam dort am 9. Juli 1944 an und bekam die Nummer 40992.

Zusammen mit einer Gruppe von Frauen, die aus dem Kreis der Vilniuser Intelektuellen stammten, wurde sie dem Block 27 in dem „Judenlager“ zugeteilt. Die Bedingungen waren schwierig zu beschreiben. Schmutz, Insekten, überfüllte Baracken (die Frauen schliefen zu dritt oder zu viert auf einer Pritsche), kalorienarme Lebensmittelrationen, erschöpfende physische Arbeit, begrenzter Zugang zum Wasser, Mangel an hygienischen Mitteln, die Notwendigkeit physiologische Bedürfnisse öffentlich zu befriedigen – das sind nur manche Mittel der unmittelbaren Ausrottung, die gegenüber Häftlingen verwendet wurden. Die Frauen wurden auch von Funktionshäftlingen, sehr oft deutschen kriminellen und SS-Männern, unmenschlich behandelt - eine zusätzliche Qual für die Frauen.

 In solchen Bedingungen gab Schwester Julia die Hoffnung auf Rettung nicht ab. Diese Hoffnung teilte sie mit anderen Häftlingen. Dies war von einer speziellen Bedeutung in dem Lager, wo eine unmenschliche Behandlung die Psyche der Häftlingen deformierte und zum Verlust der moralischen Normen führte. In dem Barack, wo meistens Jüdinnen unterschiedlicher Staatsangehörigkeiten wohnten, organisierte und führte Schwester Julia ein Gemeinschaftsgebet. Ständig erinnerte sie an die religiösen  Werten. Religion in dem Lager war streng verboten und ihrer Ausübung wurde bestraft. Deshalb war es für die Häftlinge die einzige Möglichkeit ihren moralischen Protest gegen die Situation in dem Lager zum Ausdruck zu bringen. Schwester Julia half allen, die religiöse Gesinnung oder die Nationalität spielten für sie keine Rolle. Sie war freundlich zu jeder Person in Not. Im Gedächtnis der Häftlinge blieb Schwester Julia als die eine, die tröstete und Verzweifelte unterstützte. Als sie erfahren hat, dass ein Mann von einer Frau, die sich im Jüdischen Lager befand, Selbstmord vorhatte, hat sie solange Kassiber an ihn geschickt, bis er auf den Absicht verzichtete. Der Mann hat überlebt. Er pflegte zu sagen, dass es möglich war nur dank Schwester Julia, die ihm Hoffnung gab und ihm half, seine Ängste zu  überwinden.

 Im November 1944 ist im Lager die nächste Fleckfieber-Epidemie ausgebrochen. Die Krankheit breitete sich vor allem unter den weiblichen Häftlingen des Jüdischen Lagers. Die Obrigkeit von KL Stutthof isolierte das Jüdische Lager von dem Rest des Lagers und ließ die Frauen, die sich dort befanden, ohne Hilfe. Schwester Julia Rodzińska riskierte ihr eigenes Leben, um sich einer unglaublichen Aufgabe zu widmen: sie leistete Hilfe allen Jüdinnen, die allein  im Block XXX starben. Während die meisten Menschen diesen tödlichen Block vermieden, weil sie Angst vor der Ansteckung hatten, traf Schwester Julia eine Entscheidung die einen Tod unter denjenigen, denen sie dienen wollte, bedeutete. Angesteckt mit Typhus und leidend unterstützte sie die Bedürftigen bis Ende ihres Lebens.

 Schwester Julia Rodzinska starb am 20. Februar 1945 im Block 27. Ihre Leiche wurde auf dem Bestattungsscheiterhaufen verbrannt. Besonders viel über die heroische Haltung und Märtyrertod von Schwester Julia Rodzińska berichtete Eva Hoff. Diese Frau war Häftling von KL Stutthof, Jüdin deutscher Abstammung, die die See-Evakuierung überlebt hatte. Nach dem Krieg gelang sie nach Schweden, wo sie einen mündlichen und schriftlichen Bericht über das Leben und Todesumstände von Schwester Julia Rodzińska im KL Stutthof erstattet hat. Die Informationen wurden von anderen KL Stutthof-Häftlingen und vom Pfarrer Franciszek Grucza bestätigt. Der Pfarrer hat Schwester Julia Rodzińska die Beichte abgenommen und ihr die Kommunion erteilt.
 Am 13. Juni 1999, während der Pilgerfahrt in die Heimat, hat Johannes Paul der II 108 Märtyrer des Zweiten Weltkriegs seliggesprochen. Unter diesen Personen gab es auch die Dominikanerin Julia Rodzińska.
 Am 12. Juni 2006 bekam die Grundschule in Nawojowa den Namen der seliggesprochenen Schwester Julia Rodzińska. 

Quellen:
1. Elżbieta Grot - „Błogosławieni męczennicy obozu Stutthof” hg. Państwowe Muzeum Stutthof Gdańsk 1999,
2. Mirosława Justyna Dombek OP – „Moc w słabości”  hg. Wydawnictwo Karmelitów Bosych 31-222 Kraków, ul. Z. Glogera 5, 1998
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Tłumaczenie: Maja Jabłońska


Bestattungsscheiterhaufen – der Platz, wo die Leiche von Schwester Julia verbrannt wurde



Stutthof Museum – die Ausstellung, die der seliggesprochenen Julia Rodzińska gewidmet wurde


Stutthof Museum – die Vitrine mit dem Erdboden mit den Aschen von Schwester Julia Rodzińska



Schwester Julia Rodzińska

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