niedziela, 24 kwietnia 2016

Todestag von Dr. Stefan Mirau, dem Häftling aus KZ Stutthof



DERENGEL DER GÜTE IN STUTTHOF


Dr.Stefan Mirau, Pfadfinder, Arzt, polnischer Aktivist aus Danzig

Heute gedenken wir des Medizindoktors Stefans Mirau, der die polnische Pfadfingergruppe in der Freien Stadt Danzig mitbegründet hat. Dr. S. Mirau hat sich als Pfadfinder, Arzt, sozialer Aktivist und KZ Stutthof Häftling zweifelsohne in die Geschichte von Danzig eingeschrieben.

Er kam er zur Welt  als Sohn von Jan und Helena Kręccy am 2. August 1901 in Różane bei Pruszcz. Die Grundschulausbildung schloss er an einerdeutschen Schule in Kościerzyn an. Die Ausbildung setzte er an dem deutschenStaatlichen Gymnasium in Danzig fort. In dieser Schule gründete er im Jahre 1917 einen Geheimbund unter dem Namen „Towarzystwo Filaretów“. Er war auch Mitbegründereiner geheimen Pfadfindergruppe, die er zusammen mit A. Liczmański in den Wäldern in Oliwa schulte. Dank ihm entstand am 8. August 1920 die erste in Danzig männliche Zygmunt-August-Pfadfindergruppe. Mirau wurde zu ihrer ersten Leiter.Ein paar Monaten später half er bei der Gründung der ersten weiblichen Emilia-Plater-Pfadfindergruppe. Diese wurde von Zofia Cezarówna betreut.



Berufliche undsoziale Tätigkeit in der Freien Stadt Danzig  



Nachdem Abiturabschluss im Jahre 1921 begann er Medizinstudium in München. Das Studium schloss er an der Humboldt Universität in Berlin im Jahre 1926 ab. 1926-192 8arbeitete er in Berlin und gleichzeitig bereitete er seine Dissertation„Bluttransfusionstechnik“ vor. Diese verteidigte er am 16. Februar 1928.  Sein wissenschaftlicher Betreuer war Medizindoktor und Chirurg Alfred Grotjahn, der Dekan der medizinischen Fakultät. Als Internist und Kardiologe übernahm er die Funktion des Chefarztesvon der Inneren Abteilung zunächst  inSt. Hedwig Krankenhaus, dann in St. Josef Krankenhaus in Berlin. Dortspezialisierte er sich im Bereich der inneren Medizin, der Neurologie und der Kardiologie. Obwohl er ein interessantes und gutbezahltes Arbeitsangebot in Berlin bekam, kam er im Jahre 1932 nach Danzig zurück. 1933 erlaubte ihm Danziger Ärztekammer als Spezialist für innere Krankheiten zu arbeiten. Zusätzlich erfüllte er eine soziale Funktion des Leiters von der Familienberatungsstellebei dem Roten Kreuz in Polen. Er hielt Vorträge über medizinische Themen, umdiesen wissenschaftlichen Bereich den Polen näher zu bringen. Er behandelteumsonst polnische Eisenbahner, Postangestellten, Pfadfinder und Schützlinge des Polnischen Roten Kreuzes. Er betätigte sich aktiv in polnischen Organisationenin Danzig: Polnische Gemeinde (Gmina Polska), Gesellschaft „Einheit“, Gesellschaft der Freunde von Wissenschaft und Kunst, Bildunsorganisation „Macierz Szkolna“. Er pflegte Kontakte mit Familien Kręccy, Liczmańscy, Filarscy, Kopczyńscy und Tejkowscy, die in Danzig polnische Kultur pflegten. Seit demJahr 1936 engagierte er sich erneut in die Tätigkeit der DanzigerPfadfinder. Er wurde zum Mitglied desDanziger Vorstands des Polnischen Pfadfinderverbandes (ZHP). Er wurde auch zum Leiter der ärztlichen Abteilung bei dem Hauptsitz der Pfadfinder in Danzig. Fürdiese soziale Tätigkeit  wurde er im Jahr 1938 mit dem silbernen Verdienstkreuz der Republik Polen ausgezeichnet.



Krieg



Am 1. September 1939 verbot ihm die nationalsozialistische Obrigkeit seinen Beruf auszuüben. Kurz danach wurde er inhaftiert. Danziger Gestapo nahm ihn am 10. September 1939 fest. Zusammen mit anderen polnischen Aktivisten wurde er in Victoria Schule gebracht. Anschließend wurdeer ins Lager für zivile Häftlinge in Nowy Port geschickt. Die Mutter von Mirau bat Dr. A Grotjahn, den wissenschaftlichen Betreuer von Dr. Mirau, Dr. Wolf ausSiedlce und andere deutsche Ärzte um Hilfe. Infolge ihrer Anstrengungen wurde Dr. Mirau freigelassen. Max Pauly, der für Danziger Häftlinge zuständige Kommandant, gab ihm ein Empfehlungsschreiben bezüglich der Arbeit in Danzig.Eine Woche danach wurde Dr. Mirau wegen der Intervention der Danziger Ärztekammer bei Gestapo erneut inhaftiert. Bis Februar 1940 blieb er im Lager in Nowy Port, wo er sich um kranke Mithäftlinge kümmerte.



Ins KZ Stutthoftransportiert



InStutthof wurde er als politischer Häftling mit der Nummer 7924 registriert. Eswurde ihm die Arbeit in dem Revier zugeteilt. 1940-1942 riskierte er sein Leben, indem er kranke Mithäftlinge behandelte. Dank seiner Tätigkeit wurden viele menschliche Leben gerettet. Wegenseiner Einstellung wurde er von anderen Mitgefangenen allgemein respektiert.Manche nannten ihn „Der Engel der Güte“.In einem Brief an seine Mutter schrieb er: „Trotzaller Schwierigkeiten und des Leidens bin ich zufrieden, weil ich die Ärmstenunterstützen kann“. 



Am 24. April 1942 um 5 Uhr morgens starb er an Fleckfieber. In seinen letzten Momenten wurde er von Dr. Julian Węgrzynowiczi, einem anderen Häftling, begleitet. „Im Lager betrachtete man ihnals Humanist im vollsten Sinne des Wortes, der jede Person respektierte“ – so schrieb über ihn Dr. J. Węgrzynowicz, KZ Häftlng mit der Nummer 9230. Manhat ihn auf einem Friedhof in Zaspa, einem Stadtteil von Danzig, begraben. Nachdem Krieg wurde eine der Straßen in Danzig-Oliwa nach seinem Namen genannt.



Elżbieta Maria Grot

DieLeiterin der wissenschaftlichen Abteilung in Stutthof Museum 



Tłumaczenie: Maja Jabłońska

Stefan Mirau Straße in Danzig-Oliwa. Quelle: Google.


Dr. Stefan Mirau (links) in Begleitung von Dr. Franciszek Kręcki, der in KZ Stutthof in der Hinrichtung von Polnischen Aktivisten aus Danzig am 11.01.1940 ermordet wurde. Das Bild, das bis heute nicht veröffentlicht wurde, wurde von der Kustodin Elżbieta Grot zugänglich gemacht.



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